Norm014
Standardisierung von Kunstnormen
Ausstellung sieben mal 20
Liebe Schweizer/-innen
Liebe Auditoren
Liebe zertifizierte Kunstschaffende
Die Zertifizierung in der Kunsthalle Wil ist abgeschlossen und wir möchten dem Auditorenteam in der Schweiz, bestehend aus Stefan Kreier, Tuli Eugster und Markus Eugster, herzlich danken für die effiziente Abwicklung des Audits. An den zwei Audittagen wurden 47 Kunstschaffende auditiert.
Drei Zertifizierungen finden während der Vernissage statt.
Die Auswertung des Audits hat folgendes ergeben:
Wir haben festgestellt, dass die eingegebenen Werke einem qualitativ sehr hohen Standard entsprechen. Die Kunstschaffenden haben ihre Grundlagen zu meist in Vorkursen, an Schulen für Gestaltungen und an Hochschulen erworben. Einige auch autodidaktischer Art. Die NZZ hat am 10.6.18 geschrieben, dass wer eine Gebrauchsanweisung oder eine kunsthistorische Anleitung von Stiftung Watentest suche zur Bewertung der Kunst, der suche vergebens. Wie falsch doch die NZZ liegt. Norm014 hat dies mit der Auditierung widerlegt.
Sie schreibt weiter: Neue Gegenwartskunst steht im gnadenlosen Kampf um öffentliche Aufmerksamkeit. Deshalb müssen Künstler mit Methoden arbeiten, wie sie in Werbung und Marketing üblich sind. Darin liegt die Ursache für eine ganze Reihe von Merkmalen schlechter Kunst. An erster Stelle wäre hier die Strategie des kalkulierten Skandals zu nennen, der durch pornografische oder blasphemische Inhalte ausgelöst wird. Der Schreiberling der NZZ hat sich nicht an der Ausstellung einfinden können, und es müsste ihm gesagt werden, es waren weder grosse Provokationen noch tiefe blasphemische Inhalte zu zertifizieren - also keine krude Marketinginstrumente der Kunstschaffenden. Auch gestalterisch können die Objekte mithalten: Die meisten Indizien schlechter Kunst ergeben sich aus Dissonanzen zwischen Form und Inhalt. Um dies zu verstehen, bietet sich das Modell eines gleichschenkligen Dreiecks an, das idealerweise die künstlerische Arbeit prägt. Die erste Seite: Erlebnis, Erfahrung, Authentizität. Die zweite Seite: Vorstellungskraft, Schöpferkraft, Ideenreichtum. Die dritte Seite: handwerkliches Können, technisches Verständnis, Materialbeherrschung. Ist eine Seite zu schwach oder wiegt eine Seite schwerer als die beiden anderen, gerät das Dreieck aus dem Gleichgewicht, und das Werk wird angreifbar wird in der NZZ weiter gedenkt. Unrecht hat der Herr, der schreibt nicht, doch unsere Methoden haben sich in der anderen Form bewährt.
Von den 51 Kunstschaffenden, die mitgemacht haben, bekamen 47 das Zertifikat.
Sie haben die folgenden Kriterien gut bis sehr gut erfüllt:
1. Die Kunstwerke müssen die Norm DIN 4102 einhalten.
(Europäische Klassifizierung nach EN. Das seit 2001 mit der EN 13501-1 bestehende europäische Klassifizierungssystem für Baustoffe existiert parallel zum nationalen System der DIN 1402-1. Die EN 13501-1 kennt die Baustoffklassen A bis F:
1 A: kein Beitrag zum Brand (A1, A2) 2 B: begrenzter Beitrag zum Brand
3 C: noch hinnehmbarer Beitrag zum Brand 4 D: brennt lichterloh
2. Die Rauchentwicklung (Smoke, Klassen s1, s2 und s3 , s4)
s1: geringe Rauchentwicklung 2: mittlere R 3: hohe R s4: nur noch Rauch
Das Kunstwerk beinhaltet Materialien die Geruchsemissionen 1 bis hin zu toxischen Emissionen 4 aussenden ( Riechtest) 1 kein Geruch 2 wenig Geruch 3 mittlerer Geruch 4 starker Geruch (toxisch)
3. Die Aufhängungen, welche an den Kunstwerken befestigt sind, müssen der Tragkraft einer 3.5 fachen Belastung des Eigengewichtes standhalten. (Augenschein)
1 hält 2 hält eher 3 hält eher nicht 4 hält nicht
4. Farbanteil (Bsp zu wenig rote Farbe)
1 gerade richtig 2 fast richtig 3 eher zu grosser Farbanteil 4 übermässiger Farbanteil
5. Falsche Wahl des Farbmaterials (öl, Acryl, Dreck usw)
6. Grösse
7. Authentizität
8. Handwerkliches Können
Wir gratulieren den 47 Kunstschaffenden zur bestandenen Zertifizierung.
Herzliche Grüsse aus Berlin in die Schweiz
Dr. Corinna Beck, CEO Norm014